Veranstaltung: | Mitglieder-und Wahlversammlung am 29.2.2020 |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Bewerbung/Vorschläge für die Kandidatur zum Direktmandat des WK25 |
Antragsteller*in: | Natalie Cramme-Hill |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 27.02.2020, 18:28 |
A11: Bewerbung für die Kandidatur zum Direktmandat des WK25
Antragstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir haben das zweitstärkste Kommunalwahlergebnis in Rheinland-Pfalz eingefahren.
Wir sind einer der ältesten KVs bundesweit, haben eine Steigerung der
Mitgliederzahlen um fast 30% im letzten Jahr. Junge engagierte Mitglieder und
„alte“ immer noch streitbare und nach vorne Ziehende Urgesteine.
Als ein Oberzentrum, abgeschnitten vom Fernverkehr aber mit solch für RLP
einzigartigen Umständen hinsichtlich der Grenznähe zu Luxembourg und den damit
einhergehenden Herausforderungen müssen wir sicherstellen, dass unsere Region
zukünftig im Landtag Rheinland-Pfalz vertreten ist.
Mein Name ist Natalie Cramme-Hill, ich bin eure Sprecherin und hiermit bewerbe
mich mich um das Votum des Kreisverbandes.
Ich wurde 1986 in Nennig, Saarland geboren. Eine wunderschöne Weinbauregion mit
Blick auf Cattenom und keiner Grünen Jugend, offenen Grenzen zu Luxembourg und
den damit einhergehenden Auto-Pendlerströmen.
Nach meinem Schulabschluss entschied ich mich für eine Ausbildung zur
Biologisch-Technischen Assistentin und brach dies mit Bestnoten ab, da ich mich
weigerte im Versuchstierlabor zu arbeiten. Meine Naturwissenschaftliche
Ausbildung beendete ich anschließend beim Landesamt für Verbraucherschutz im
Saarland. Anschließend war ich 8 Jahre in Luxembourg in einem Forschungs- &
Entwicklungslabor tätig. Ich bin Laborexpertin für Chromatograhie sowie Six
SigmaGreenbelt. Als Greenbelt habe ich Erfahrung im Leiten von Projekten zur
Prozessoptimierung . Was eine Brücke schlägt zu meinem jetzigen BWL- Studium mit
Schwerpunkt Transformationsmanagement.
Ich habe im Sales & Customer Service einer großen Agrar/Laborfirma Beratungen im
Rahmen der Trinkwasserverordnung und Klärschlammverwertung durchgeführt und
bringe dadurch eine wichtige Kompetenz für den ländlichen Raum um nicht zu sagen
Rheinland-Pfalz mit.
Ich arbeite seit 1 1/2 Jahren im Dezernat 3 der Stadt Trier, zuletzt als
Assistentin des Dezernenten und bin somit sehr vertraut mit der Gremienarbeit
bzw der GemO Rheinland-Pfalz. Die Ausarbeitung/Vorbereitung und Koordination der
Vorlagen sowie das Beschwerdemanagement sind bis heute meine Hauptaufgaben. Nach
der Wahl zur Sprecherin unserer Kreisverbandes wechselte ich innerhalb der
Verwaltung auf einen Job außerhalb des Rathauses und bin als Assistentin des
Ordnungsamtsleiters tätig. Hier bin ich für die Haushaltsvorbereitungen des
Ordnungsamtes verantwortlich. Im Herbst dieses Jahrs verknüpfen sich mein
Studiumschwerpunkt und meine inhaltliche Arbeit aufgrund einer beruflichen
Weiterbildung im Bereich Kommunalfinanzen sowie des Länderfinanzausgleichs. Ich
studiere im Fernstudium BWL mit den Schwerpunkten Transformationsmanagement,
Non-Profit-Management und öffentliches Recht.
All diese Erfahrungen meines bisherigen Lebens bringe ich in meine politische
Arbeit ein. Seit meiner Wahl zur Vorstandssprecherin im Mai 2019 haben wir
vieles bewegt. In Grünen Runden mit Experten und Vertretern der Landtagsfraktion
diskutieren wir fortlaufend aktuelle Themenschwerpunkte in den Bereichen
Mobilität, Landespolitik, Innenpolitik, Sozialpolitik, Energie.
Auch länderübergreifend sind wir mittlerweile mit Luxembourg und dem Saarland
gut vernetzt. Aus dieser Kooperation wird im Sommer voraussichtlich ein
grenzübergreifendes Radfahrevent zum Schengenjubiläum stattfinden.
Diese Vernetzung mit dem Land ist für Trier immens wichtig: Wir brauchen den
kurzen Draht nach Mainz, um unsere starke Stellung innerhalb Triers auch ins
Land zu transportieren. Ein Beispiel: Ich habe mit anderen engagierten
KommunalpolitikerInnen die Vernetzung der kreisfreien Städte ins Leben gerufen.
Wir haben vor kurzem einen Antrag formuliert, den alle 12 kreisfreien Städte
gemeinsam in den Landtagswahlprogramm-Prozess einbringen werden. Weiter ist
geplant Projekte, erfolgreiche Fraktionsanträge und Veranstaltungen über diese
Vernetzung untereinander weiter zu geben, diesbezüglich stehe ich in regem
Kontakt zu den anderen Grünen Landesweit.
Mein Engagement in der LAG Landwirtschaft & Verbraucherschutz ist auch für die
überregionale politische Arbeit ein wichtiger Baustein um unserer Region im Land
mehr gehör zu verschaffen.
Und manchmal, da steht man auf der Empfängerseite: Ich weiß wann es an der zeit
ist, mir Unterstützung zu suchen. Daher nehme ich am Mentorinnenprogramm der LAG
Frauen teil und bin dankbar, dass Jutta Blatzheim-Roegler mich gebeten hat, ihr
Mentee zu sein.
Die Erkenntnisse aus dem Mentoring und aus meiner politischen und beruflichen
Erfahrung möchte ich weitergeben: Daher bin ich Sprecherin der auf Initiative
von Rainer gegründeten Arbeitskreises zur Gleichstellung. Wir brauchen diese
Strukturen, auch heute noch. Ich bin froh, hier etwas zurückgeben zu können.
Lasst mich zum Abschluss noch ein paar Worte zur anstehenden Landtagswahl sagen:
Ich bin sehr stolz auf meine Partei, dass der Programmprozess vom Landesvorstand
so offen gestaltet wird, dass der Landesvorstand aktiv um Ideen aus den
Kreisverbänden wirbt. Ich möchte diese Chance nutzen und habe daher einen
Arbeitskreis zum Landtagswahlprogramm ins Leben gerufen und kann euch aus
eigener Erfahrung nur sagen: Bringt euch ein! Ihr werdet gehört.
Ich möchte ein Zitat von Ricarda Lang aufgreifen.
„Denn die Vorstellung, dass alle Menschen dieselben Ausgangsbedingungen haben,
ist eine neoliberale Lüge. People of colour, Nichtakademiker*innen oder Menschen
mit Behinderung werden in unserer Gesellschaft strukturell Steine in den Weg
gelegt. Wenn wir als Partei allen Menschen Partizipation und politische Teilhabe
ermöglichen wollen, müssen wir diese Steine aus dem Weg räumen......Vor allem
müssen wir auch noch besser darin werden, Menschen mitzunehmen und ihnen zu
zeigen, was Politik mit ihnen individuell zu tun hat und warum es sich lohnt,
sich politisch einzubringen.“
Ich bin selbst Mensch mit Behinderung und fühle mich verantwortlich unsere
Vielfalt hoch zu halten. Sie ist es was unter anderem unsere Region ausmacht!
Oberzentrum, Urbaner Raum, Ländergrenze zum Saarland und Bundesgrenze zu
Luxemburg.
Leider bringen uns solche Ereignisse wie Halle, Hanau und Thüringen immer wieder
schmerzlich in Erinnerung, dass dies nicht für alle Menschen selbstverständlich
ist und als Bereicherung angesehen wird. Es erfüllt mich mit Freude zu sehen,
dass Mein Trier unser Trier sich dem entgegenstellt und für eine Vielfältige
Gesellschaft eintritt.
Und den rechten,antidemokartischen, antisemitsichen Politikern rufe ich zu Hier
kommt die antifaschistische, feministische Antwort aus der Region Trier.
Eure Natalie